Bauliche und nutzungsbedingte Einflussgrößen
Schimmelpilzsanierung – eine interdisziplinäre Aufgabe
Schimmelpilzschäden erfordern eine detaillierte Bewertung der Gesamtsituation, die Beseitigung der Ursachen und entsprechende daraus resultierende Maßnahmen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Pilzarten, Einflussfaktoren und Schadenssituationen kann es bei der Sanierung von Schimmelpilzbefall in Wohnungen keine einheitliche Vorgehensweise geben. Die Sanierung von Schimmelschäden im Innenraum ist eine interdisziplinäre Aufgabe und sollte immer in Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gewerke und ausschließlich von qualifizierten Betrieben durchgeführt werden.
Entscheidend für die weiteren Maßnahmen ist das Ausmaß des Gefährdungspotenzials der betroffenen Fläche. Als Kriterien für die Bewertung gelten:
• die Größe der befallenen Fläche
• die Stärke und Tiefe des Befalls
• die Art der Raumnutzung
• die Wahrscheinlichkeit einer Sporenfreisetzung bei der Sanierung
• der Gesundheitszustand der Nutzer
Die vorkommenden Schimmelpilzarten sowie die Art der befallenen Materialien können zusätzlich in die Bewertung der Gefährdung mit eingehen. Bei der letztlichen Gefährdungsbeurteilung wird in drei Kategorien von geringes bis hohes
Risiko eingeteilt. Aus dieser Beurteilung sind die entsprechenden Sanierungssowie
die nötigen Schutzmaßnahmen abzuleiten.
Schimmelpilze entwickeln sich oftmals im Verborgenen. Dabei weisen der
typische modrige Schimmelgeruch sowie erste dunkle Flecken an Wänden, Decken
und Möbeln auf solchen verdeckten Schimmelbefall hin (Bild 1 - 3).
Eindeutiger ist die Sachlage, wenn der Schimmelpilzbefall bereits mit bloßem Auge zu erkennen ist (Bild 4 - 6). Bilder 1, 2, 3, 6: Dipl.- Ing. K.-D. Schmalfuß Bild 5, Bilder Titelseite, Bild oben S. 11: Jörg Brandhorst
