Schimmelpilz - was ist das?

Schimmelpilz – natürlicher Bestandteil unserer Umwelt
Schimmelpilze sind überall verbreitet.
Sie bilden einen wichtigen ökologischen Bestandteil in unserer natürlichen Um- welt, denn sie bauen organische Sub- stanzen ab und machen sie dadurch den Pflanzen als Nährstoffquelle zugäng- lich. Genau genommen ist der Begriff
„Schimmelpilze“ eine Sammelbezeich- nung für eine Vielzahl unterschiedlicher Pilzarten mit verschiedenen Erschei- nungs- und Lebensformen. Es gibt schät- zungsweise über 250.000 Pilzarten, von denen bisher etwa 100.000 erfasst sind. Schimmelpilze können weltweit in allen Klimazonen gedeihen. Als Erstbesiedler eines Substrats haben sie nur wenige Konkurrenten. Sie charakteri- sieren sich dadurch, dass sie typische Pilzfäden und Sporen ausbilden können.
In der Wachstumsphase keimen die
Sporen aus und bilden Zellfäden, so genannte Hyphen, deren Gesamtheit man als Mycel bezeichnet. Diese Fäden sind normalerweise farblos, was dazu führt, dass der Schimmelpilz in dieser Phase noch nicht mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Die Vermehrung erfolgt in der Regel ungeschlechtlich durch Sporen, die in die Luft abgegeben wer- den. Die Schimmelpilzsporen, die auf- grund ihrer Färbung und ihres Vor- kommens in großer Zahl z. B. als Schimmelpilzflecken sichtbar werden, besiedeln dann schnell wieder neue Nährböden. Die Verbindung von Wär- me und Feuchtigkeit beeinflusst ihr Wachstum äußerst positiv, es entstehen größere Pilzgeflechte, die sich explosi- onsartig weitervermehren. Die Größe der Sporen liegt in der Regel zwischen 3 bis 20 μm, und sie sind damit so klein, dass sie vom Menschen eingeatmet oder mit der Luft über weite Strecken
transportiert werden können.

Mykotoxine können schwerwiegende Erkrankungen verursachen
Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien sind natürlicher Teil unserer beleb- ten Umwelt und werden vom Menschen normalerweise ohne auffallende Reak- tionen toleriert. Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration ein bestimm- tes Maß, so kann es zu schwerwiegen- den gesundheitlichen Problemen für den Menschen kommen. So scheint es inzwi- schen erwiesen, dass ein erhöhtes Pilzvorkommen in Innenräumen eine ganze Reihe schwerer Erkrankungen ver- ursachen kann. Atemwegserkrankungen, Asthma, Allergien, Infektanfälligkeit, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen Haut- und Augenreizungen sind nur eini- ge der Gesundheitsstörungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden können. Diese Erkrankungen entstehen durch Sporen und Mykotoxine (die Stoffwechselprodukte von Schimmel- pilzen), die über die Luft eingeatmet werden.
Die Gesundheitsgefahren hängen von unterschiedlichen Faktoren ab
Um die Gesundheitsgefahren, die von mikrobiellem Befall ausgehen, zu bewer- ten, sind unterschiedlichste Faktoren mit einzubeziehen. Es genügt nicht, allein die Größe der befallenen Fläche oder die Art und Nutzung der kontaminierten Räume zur Einschätzung des Risikos her- anzuziehen. Vielmehr sind auch die Art des Schimmelpilzes, die komplette Gebäudesituation und die Konstitution der Betroffenen ausschlaggebend, um Aussagen über das tatsächliche Ge- sundheitsrisiko zu machen. So stoßen bestimmte Schimmelpilzspezies Myko- toxine aus, deren toxische Wirkung größer ist als bei anderen. Unter den Betroffenen existieren bestimmte Risiko- gruppen, wie z. B. ältere Personen, aber vor allem Kinder, die auf mikrobielle Belastung und deren Nebenwirkungen empfindlicher reagieren als andere.